Wespenbussard
Pernis apivorus
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Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
Familie: Habichtartige(Accipitridae)
Unterfamilie: Wespenbussarde (Perninae)
Gattung: Wespenbussarde (Pernis)
Art: Wespenbussard (Pernis apivorus) |
Aussehen
Ähnlich dem Mäusebussard. Allerdings etwas langflügliger und mit längerem Hals/Kopf. Immer mit vollständig dunklen Unterhanddecken, während helle Mäusebussarde z. T. nur dunkle "Kommas" zeigen.
Adult
Schwungfedern hell mit breiter, schwarzer Hinterkante und nur zwei schwarzen Flügelbinden. Nur äusserste Schwungfederspitzen schwarz. Schwanz mit breiter, dunkler Endbinde und 1-2 schmalen Binden davor.
Jugendkleid
Unterseitenfärbung variabel von weisslich über rotbraun bis dunkelbraun, aber nie mit hellem Brustband wie Mäusebussarde. Die Schwungfedern sind dichter gebändert als bei Adulten (4-5 Bänder) aber nicht so fein und dicht wie beim Mäusebussard.
Ähnliche Vogelarten
Größe
52-60
Spannweite
125-135
Gewicht
600-1100
Nahrung
Wespenbruten, andere Insekten, Amphibien
Fortpflanzung
Nach der Ankunft im Brutrevier balzt das Männchen insbesondere im Mai und dann wieder ab Mitte Juli und im August. Der spektakuläre Balzflug besteht aus langen Flügen in eine Richtung, die plötzlich in einen flachen Wellenflug übergehen. Jeweils am höchsten Punkt einer „Welle“ streckt das Männchen die Flügel nach oben und schlägt sie 4 bis 10 Mal über dem Rücken fast zusammen, dies wird oft als „Schmetterlingsflug“ bezeichnet. Dabei wird häufig gerufen. Dieser Balzflug findet sowohl über dem Horstbereich statt als auch bis zu mehreren Kilometern von diesem entfernt und dient vermutlich sowohl der Paarbindung als auch der Abgrenzung von Nahrungsterritorien gegen Artgenossen. Das Nest wird fast immer im größten jeweils verfügbaren Wald und möglichst weit von dessen Rändern entfernt errichtet. Zur Nestanlage werden Bäume aller Art genutzt. Die genutzten Bäume sind häufig eher schwächere Individuen des Bestandes. Das Nest wird in der Baumkrone häufig so angelegt, dass es sowohl von oben als auch von unten gut gegen Sicht geschützt ist, bei schwächeren Bäumen nah am Stamm, bei dickstämmigen Bäumen häufig auf einem schwächeren Seitenast. Beide Geschlechter bauen. Vor allem neugebaute Nester sind für einen Vogel dieser Größe auffallend klein, ihr Durchmesser beträgt 65–90 cm und die Höhe 25–40 cm. Spätestens mit Beginn der Brutzeit und dann bis zum Ausfliegen der Jungvögel werden die meisten Nester ständig mit belaubten Zweigen belegt, durch die über den Rand hängenden Zweige ist das Nest oft leicht schirmförmig. Der Wespenbussard zählt in Europa zu den ausgesprochen spät brütenden Greifvogelarten. Die Eiablage erfolgt in Mitteleuropa frühestens Mitte, meist jedoch erst ab Ende Mai bis Mitte Juni. Die Gelege bestehen überwiegend aus zwei Eiern, selten aus nur einem und sehr selten aus drei Eiern. Die Eier sind auf weißlichem bis hellbräunlichem Grund sehr intensiv variabel rotbraun bis schwarzbraun verwaschen gefleckt. Häufig ist die Fleckung so ausgedehnt, dass die Grundfarbe kaum noch erkennbar ist. Die Brutzeit beträgt etwa 34 Tage. Beide Partner brüten, lösen sich ab und gehen unabhängig voneinander auf Nahrungssuche. Etwa in den ersten drei Wochen nach dem Schlupf der Jungen beschafft das Männchen den überwiegenden Teil der Nahrung, danach beteiligt sich auch das Weibchen immer stärker an der Nahrungssuche, wobei im Normalfall immer ein Partner am Nest bleibt. Die angebrachten Waben werden vom Altvogel Zelle für Zelle mit dem Schnabel geleert und die Larven und Puppen einzeln an die Jungvögel verfüttert. Die Jungvögel können mit 16–20 Tagen stehen, im Alter von etwa vier Wochen erwacht bei ihnen der Scharrtrieb. Sie graben dann das Nestmaterial um. In auffallendem Gegensatz zu allen anderen europäischen Greifvogelarten koten die Jungvögel nicht so früh wie möglich über den Nestrand, so dass auf dem Boden unter dem Nest auch bei älteren Jungvögeln nur wenige Kotspritzer zu finden sind. Der Kot wird stattdessen in bestimmten Bereichen auf dem Nestrand abgelegt und bildet dort kleine Häufchen. Nach etwa 44 Tagen werden die Jungvögel flügge, sie werden bis zum Abzug der Altvögel auf dem Nest mit Futter versorgt.
Feinde
Habicht, Krähen, Uhu, Mensch, Kolkrabe
Alter
ca.25 Jahre
Zugvogel
Der Wespenbussard ist ein Langstreckenzieher.
Besonderheit
Für die jagt sind seinen Nasenlöcher schlitzförmig ausgebildet, sein Kopfgefieder ist sehr dick und steif und die Füße sind für eine grabende Tätigkeit ausgebildet.
Lebensraum
Wald, Kulturland
Verbreitung
Europa, Asien, Afrika
Beobachtungszeitraum
Von Anfang Mai bis Ende September.
Status Code
Bestand und Gefährdung
Der Wespenbussard wird in der Roten Liste des IUCN als gefährdet geführt.
Es gibt in Deutschland etwa 4.300 - 6.000 Brutpaare.