Löffelente
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes) Familie: Entenvögel (Anatidae) Unterfamilie: Anatinae Tribus: Schwimmenten (Anatini) Gattung: Eigentliche Enten (Anas) Art: Löffelente (Anas clypeata) |
Aussehen
Die Löffelente hat einen langen, löffelartig verbreiterten Schnabel, der zum Seihen an der Wasseroberfläche verwendet wird. In allen Kleidern mit mattgrünem Flügelspiegel ohne weissen Hinterrand.
♂ Prachtkleid
Auch auf grosse Distanz problemlos an der weissen Brust und den kastanienbraunen Flanken und Bauch zu erkennen.
♀ Adult
Ähnlich Stockenten-Weibchen, abgesehen vom Schnabel und Flügelspiegel am dunkelbraunen Bauch zu erkennen.
♂ Schlichtkleid
Fast wie Weibchen, aber mit rötlichbraunen Flanken und dunklerem Kopf.
Ähnliche Vogelarten
Größe
44cm - 52cm
Spannweite
70cm - 84cm
Gewicht
500g - 700g
Nahrung
kleine Wassertiere, Wasserflöhe, Insektenlarven, Würmer, Sämereien
Fortpflanzung
Die Löffelente wird nach einem Lebensjahr geschlechtsreif. Die Paarbildung erfolgt bereits ab Spätherbst. Die Brutpaare halten sich ab April in ihren jeweiligen Brutgebieten auf. Bei der Balz, die bereits im Überwinterungsgebiet stattfindet, fehlen die Elemente wie Grunzpfiff durch den Erpel oder das sogenannte Antrinken, wie sie aber bei anderen Gründelenten zu beobachten sind. Zu den charakteristischen Merkmalen des Löffelentenpaars zählen die pumpenden Kopfbewegungen, die sowohl vom Männchen als auch vom Weibchen ausgeführt werden. Ein weiteres Merkmal ist ein Scheinputzen des Bauchgefieders, bei dem Partner die leuchtend grünen Flügelspiegel zugewendet werden. Noch zur Balz gehören auffällige kurze Rundflüge, die die Löffelenten nur im Brutterritorium zeigen. Sie enden, sobald das Weibchen mit der Eiablage beginnt. An der Wahl des Nistplatzstandortes sind beide Geschlechter beteiligt. Das Weibchen baut am Boden, nah am Wasser, gut in Vegetation versteckt ein aus Pflanzenteilen bestehendes Nest. Es findet sich meist im Uferbereich der Gewässer. Bevorzugte Standorte sind das Ufergebüsch, die an den Uferbereich angrenzende krautige Vegetation sowie Seggenbülten. Nur selten brüten Löffelenten im Röhricht oder in der Schwimmblattzone. Die Brutzeit erstreckt sich von in der Regel von Mai bis Juli. Das Gelege umfasst in der Regel acht bis zwölf Eier. Geht das Gelege verloren oder wird das Weibchen während der Brutzeit so gestört, dass sie das Gelege aufgibt, sind Nachgelege selten. Die Eier sind von graugrüner Farbe. Das Gelege wird nur durch das Weibchen bebrütet. Die Brutdauer beträgt insgesamt 26 Tage. Das Männchen hält sich während der Brutphase in der Nähe des Nestes auf und warnt vor sich nähernden Fressfeinden. Auch eine Verleitung von Fressfeinden durch das Männchen ist bereits beschrieben worden. Frisch geschlüpfte Dunenjunge verstecken sich unter dem Weibchen bis alle Küken geschlüpft sind. Das Weibchen führt nach dem Schlupf des letzten Kükens ihre Kükenschar sofort an das Wasser und verbleibt dort mit ihnen in der Vegetationszone. Nach 40 bis 45 Tagen werden die Jungen flügge.
Feinde
Seeadler, Fuchs, Vogelpest, Parasiten, Möwen, Mensch
Alter
ca.20 Jahre
Zugvogel
Die Löffelente gehört zu den Kurz- bis Langstreckenzieher.
Besonderheit
Löffelenten gelten als klassisches Beispiel für die Verbreitung sehr nahe verwandter Arten über den gesamten Erdball. Somit gibt es auf allen Kontinent Löffelenten Arten.
Löffelente - Europa, Asien, Nordamerika
Fuchs-Löffelente - Südamerika
Australische-Löffelente - Australien, Neuseeland
Kap-Löffelente - Süden Afrikas
Lebensraum
Seen, Fliessgewässer, Feuchtgebiete
Verbreitung
Europa, Nordamerika, Asien
Beobachtungszeitraum
Von Januar bis Dezember. Der beste Zeitraum ist von März bis Ende Mai.
Jahresbeobachtungen (Stand 2020)
Status Code
Bestand und Gefährdung
Die Löffelente wird in der Roten Liste des IUCN als gefährdet geführt.
Es gibt in Deutschland etwa 2.500 - 2.900 Brutpaare.