Ornitohlogische Fotos und Steckbriefe zu verschiedenen Vogelarten

 

 
 


Saatgans

Anser fabalis



Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)


Familie: Entenvögel (Anatidae)


Unterfamilie: Gänse (Anserinae)


Tribus: Echte Gänse (Anserini)


Gattung: Feldgänse (Anser)


Art: Saatgans (Anser fabalis)



Aussehen

Die Saatgans ist eine relativ grosse, eher dunkle Gans mit dunkelbraunem Kopf.Sie hat orange Beine, der Schnabel hat eine dunkler Spitze und Basis von variabler Ausdehnung, dazwischen orange. Die Oberflügel sind relativ einheitlich dunkel, Unterflügel komplett dunkel.


Ähnliche Vogelarten

Graugans, Blässgans, Kurzschnabelgans

 


Größe

ca. 84cm


Spannweite

173cm


Gewicht

2,9kg - 3,8kg


Nahrung

Gras, Sämereien, Körner, Beeren,  Wurzeln, Saatgut, Pflanzentriebe


Fortpflanzung

Saatgänse suchen sich in ihrem zweiten oder dritten Lebensjahr im Überwinterungsgebiet einen Partner, mit dem sie dann auf Lebenszeit zusammenbleiben. Etwa gegen März ziehen sie nach Norden und treffen bei den in der Taiga brütenden Vögeln Ende April, bei den Tundra-Brütern dagegen erst Mitte bis Ende Mai in ihrem Brutgebiet ein, das zu diesem Zeitpunkt oft noch von Schnee und Eis bedeckt ist. Die Saatgans gehört damit zu den arktischen Gänsearten, die am frühesten in ihre Brutareale zurückkehren. In der bis zur Schneeschmelze verbleibenden Zeit kommt es zuweilen zu Paarungskämpfen zwischen den Männchen. Die Begattung findet nach einem kurzen Vorspiel, bei der beide Partner ihre Paarungsbereitschaft durch Untertauchen des Halses zu verstehen geben, im Wasser statt. Durch gemeinsames Halsrecken und Flügelschlagen wird das Ritual abgeschlossen. Das Weibchen baut dann unter Sträuchern und Büschen, im Röhricht oder bei im Sumpf gelegenem Nistgebiet auf niedrigen, trocken gelegenen Hügeln das Nest und füttert es mit Grashalmen, Moosen und Flechten, später auch mit seinen Daunenfedern aus.  Saatgänse ziehen nur ein Gelege pro Jahr groß. Die Ablage der zwei bis acht Eier beginnt in der Taiga Mitte Mai, in der Tundra etwa Mitte Juni. Sie werden vom Weibchen erst bebrütet, wenn das letzte Ei gelegt ist, so dass die Jungtiere in zeitlicher Nähe zueinander schlüpfen, in der Tundra nach 25, der Taiga nach etwa 28 bis 29 Tagen. Das Männchen beteiligt sich wie bei allen Echten Gänsen nicht am Brutgeschäft, sondern bewacht Weibchen und Brut. Bei ernster Gefahr ducken sich beide Tiere flach auf den Boden. Nach ungefähr anderthalb Monaten sind die Jungtiere flügge, zu dieser Zeit haben die Alttiere auch ihre meist im Juli und August stattfindende Mauser hinter sich. Der Familienverband fliegt dann zusammen mit anderen Gänsen Anfang September zurück ins Winterquartier, wo die Junggänse bis ins nächste Jahr hinein bei ihren Eltern bleiben. Sie werden mit zwei bis drei Jahren selbst brutreif.  Die Saatgans verpaart sich nicht nur mit Angehörigen der eigenen Art: Von Hybriden mit der Blässgans (Anser albifrons), der Graugans (Anser anser), der Kurzschnabelgans (Anser brachyrhynchus), der Schneegans (Anser caerulescens) und sogar der zu den Meergänsen gehörenden Weißwangengans (Branta leucopsis) würde schon  berichtet.


Feinde

Rotfuchs, Polarfuchs, Schneeeule, Möwen, Kolkrabe,  Adler, Mensch


Alter

ca. 15 jahre


Zugvogel

Die Saatgans ist ein Kurz- bis Langstreckenzieher


Besonderheit

Es werden fünf Unterarten beschrieben, die sich allerdings in breiten Gebieten überlappen und daher nicht eindeutig gegeneinander abgegrenzt werden können. Diese fünf Unterarten werden häufig in zwei Gruppen aufgeteilt, nämlich die Tundra- und die Waldsaatgänse, die mittlerweile häufig als eigenständige Arten angesehen werden.

Der deutsche Begriff Saatgans hat sich eingebürgert, weil man diese Gans häufig auf Wiesen und Getreidefeldern bei der Nahrungssuche beobachten kann.


Lebensraum

Feuchtbiotope in der Tundra, Waldlichtungen mit Seen, Moore, Teiche, Sümpfe mit angrenzenden Wiesen und Feldern


Verbreitung

Europa und Asien


Beobachtungszeitraum

Von August bis Anfang März

Jahresbeobachtungen (Stand 2020)


Status Code

ZW


Bestand und Gefährdung

Die Saatgans wird in der Roten Lise der IUCN als nicht gefährdet geführt.

Ist in Deutschland kein Brutvogel.