Ornitohlogische Fotos und Steckbriefe zu verschiedenen Vogelarten

 

 
 

Kranich

Grus grus



Ordnung: Kranichvögel (Gruiformes)


Familie: Kraniche (Gruidae)


Unterfamilie: Echte Kraniche (Gruinae)


Gattung: Grus


Art: Kranich (Grus grus)



Aussehen

Sehr grosser, reiherartiger Vogel mit langen Beinen und Hals. Gefieder in allen Federkleidern überwiegend hellgrau.


Adult

Vorderhals und Scheitel schwarz mit rotem Fleck auf dem Kopf (unbefiederte Haut), Kopfseiten und Nacken weiss, buschiger, fast straussartiger "Federschwanz", der von extrem verlängerten Schirmfedern gebildet wird.


Jugendkleid

Kopf und oberer Hals hell bräunlich statt schwarz-weiss und ohne den roten Fleck, buschige Verlängerung der Schirmfedern fehlt noch.


Ähnliche Vogelarten

Graureiher



Größe

96cm - 119cm


Spannweite

180cm - 222cm


Gewicht

4kg - 7kg



Nahrung

Sämereien, Würmer, Larven, Kleinsäuger, Insekten, Kartoffeln, Mais, Fisch


Fortpflanzung

Die Geschlechtsreife erreicht der Kranich mit zwei bis drei Jahren. Die Paarbildung kann allerdings bereits im zweiten Lebensjahr erfolgen. Nicht brütende Paare leben in sogenannten Junggesellentrupps. Diese Gruppen sind gemischtgeschlechtlich aufgebaut. Hat sich ein Paar gefunden, so bleibt es ein Leben lang zusammen. Zur ersten Brut kommt es zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr. In den meisten Verbreitungsgebieten treffen die Brutpaare sowie die Nichtbrüter im Februar oder im März ein. Die Brutzeit kann sich dabei bis in den Juni hinein ertrecken. Brutbereite Paare begeben sich dann in ihr angestammtes Revier. Es wird gegenüber Artgenossen verteidigt. Im Verlaufe der gesamten Brutzeit wird der Kontakt zu Artgenossen gemieden. Während der eigentlichen Balz kommt es zu den charakteristischen Kranichtänzen. Zu diesen aufwändigen Tänzen beider Geschlechter kommt es in der Morgenddämmerung. Bei den Tänzen kommt es mit ausgebreiteten Flügeln und nickenden Köpfen zu hüpfenden Bewegungen und lautstarken, trompetenartigen Ausrufen. Zu dieser Zerenomie zählt auch das gegenseitige Gefiederputzen. Die Balz erstreckt sich für gewöhnlich über mehrere Tage an deren Ende es zur Kopulation kommt. Im folgendem wird mit dem Bau des Nestes begonnen. Als Brutreviere kommen insbesondere Hoch- und Niedermoore, Sumpfgebiete, Verlandungszonen von flachen Seen und Teichen, Feuchtwiesen sowie lichten Auenwäldern und Bruchwäldern (sumpfige Wälder) in Frage. Beliebte Brutgebiete sind in jedem Fall Bruchwälder, da diese für den Menschen und Fressfeinen kaum heimgesucht werden. Die Nester entstehen grundsätzlich im Flachwasser und bestehen aus Pflanzenteilen. Gelegentlich werden aber auch kleine Inselchen in Flachwasserzonen als Brutplatz genutzt. Ein Nest kann dabei einen Durchmesser von bis zu 100 Zentimeter aufweisen. Am Bau des Nestes sind beide Geschlechter beteiligt. Die Mulde des Nestes liegt im Schnitt 20 Zentimeter oberhalb der Wasseroberfläche. Die Eiablage erfolgt in der Regel im März. Das Weibchen legt in das fertiggestellte Nest zwei, selten auch drei hellbraune bis grünlichbraune Eier, die eine olivbraune Sprenkelung aufweisen. Die Eier werden im Abstand von gut zwei bis drei Tagen gelegt. Je nach Witterung und Verbreitungsgebiet erstreckt sich das Bebrüten der Eier über einen Zeitraum von 28 bis 31 Tagen. Die Brut beginnt mit Ablage des ersten Eies. Das Brutgeschäft wird dabei von beiden Geschlechtern übernommen. Der Schlupf der Jungen erfolgt im eintägigen Abstand. Die geschlüpften Küken gelten als Nestflüchter, die bereits am zweiten Tag ihr Nest verlassen und den Eltern folgen. In der ersten Zeit werden die Küken von beiden Eltern mit Nahrung versorgt. Die Nahrung wird dabei mit dem Schnabel übergeben und setzt sich im wesentlichen aus Insekten und deren Larven sowie Würmern und Schnecken zusammen. Später suchen die Jungtiere ihre Nahrung selbständig, werden dabei aber von den Eltern geführt. Mit rund 65 bis 75 Tagen haben sie bereits die Flugfähigkeit erreicht. Ab diesem Zeitpunkt ziehen die Eltern mit ihren Jungen auch zu weiter entfernten Nahrungsplätzen. Einige Wochen später schließen sich die Altvögel mit ihrem flugfähigen Nachwuchs den Nichtbrütergemeinschaften an. Hier sammeln sie sich für den bevorstehenden Zug in die Winterquartiere.



Feinde

Fuchs, Wildschweine, Krähen, Seeadler, Mensch


Alter

ca.20 Jahre


Zugvogel

Der Kranich ist überwiegend ein Kurzstreckenzieher.



Lebensraum

Moore, Sümpfe, Wiesen und Felder


Besonderheit

Er gilt als „Vogel des Glücks“ und ist ein Symbol der Wachsamkeit und Klugheit.


Verbreitung

Europa, Asien, Afrika



Beobachtungszeitraum

Von Januar bis Dezember. Der beste Zeitraum ist von Mitte Februar bis Ende Mai und von Anfang Oktober bis Ende November.

Jahresbeobachtungen (Stand 2020)


Status Code

BZ



Bestand und Gefährdung

Der Kranich wird in der Roten Liste des IUCN als nicht gefährdet geführt.

Es gibt in Deutschland etwa 7.000 - 8.000 Brutpaare.